Liquidität - Schuldner und Länderwagnis

Länderwagnis und Transferfährnis

Vom Länderwagnis spricht man, sofern ein fremdländischer Schuldner ungeachtet eigener Liquidität auf Grund vermisster

Transferfähigkeit und -bereitwilligkeit seines Sitzlandes seine Zins- und Tilgungsleistungen nicht termingemäß oder schlechthin nicht leisten kann.

Das Länderwagnis umfasst auf der einen Seite die Gefahr einer ökonomischen, zum anderen die Gefahr einer politischen Wechselhaftigkeit.

Solcherart können Geldzahlungen, auf die Sie eine Anforderung haben, zufolge von Währungsmangel oder Transferbeschränkungen im Ausland entfallen.

Bei Anteilscheinen in Fremdwährung mag es sich einfinden, dass Sie Auszahlungen in einer Währung erhalten, die auf Grund eingetretener Devisenbeschränkungen nicht mehr konvertierfähig ist.

Mangelnde Absicherungsmöglichkeit

Eine Sicherungsmöglichkeit gegen dieses Transferfährnis gibt es keineswegs. Destabilisierende Ereignisse im politischen und sozialen System können zu einer staatlichen Einflussnahme auf die Bedienung von Auslandsschulden und zur Insolvenz eines Landes führen.

Politische Vorkommnisse können sich auf dem weltumspannend ineinander greifenden Geldmittel- und Devisenmarkt zeigen: Sie können dabei quotationsteigernde Impulse geben oder indes Preissturzstimmung generieren.

Beispiele für jene Ereignisse sind Korrekturen im Verfassungssystem, der Wirtschaftsordnung oder der politischen Kraftbeziehungen, nationale und internationale Notlagen, Umstürze und Kriege ebenso wie durch Naturgewalten ausgelöste Geschehnisse.

Gleichfalls Wahlaussichten und Wahlresultate haben manchmal - je nach den Volkswirtschaftsprogrammen der an die Staatsgewalt kommenden Parteien - Wirkungen auf die Währung und das Wertpapierbörsengeschehen in dem betreffenden Staat.

Länderratings als Resolutionshilfe

Große Bedeutung haben die von einigen Ökonomiemagazinen publizierten Länderratings: Es handelt sich unterdies um eine Bewertung der Länder der Welt nach deren Bonität. Länderratings nützen als Abstimmungshilfe bei der Abschätzung des Länderfährnisses.