Wertauffassung und Ich-findung in der Pubertätsphase I
- Category: Kindererziehung
- Hits: 754
Genauso sind Leitbilder und Ideale schichtbestimmt: Unterschichtjugendliche muten an, sich stärker an individuelle Vorbilder als an Ideale anzulehnen, ebenso wie bei den Idealen
stehen de facto Wertausrichtungen zuvorderst:
Sport ebenso wie Kunst sowie die Geborgenheit in der Familie stützen größte Bedeutung. Mittel- und Oberklasse-adoleszenten lehnen sich deutlich nach politischen wie noch abstrakten Idealen wie z. B. Theismus, Ungezwungenheit, Zuverlässigkeit...).
Die Kontroverse mit sich selbst im Ablauf der Ichfindung führt vielmals zu einer Über einschätzung der eigenen Person, Selbstzentrizität) ebenso wie in einem Atemzug zu einer Instabilität des Eigenwerts. Der Heranwachsende spricht nun namentlich sensibel auf Erfolge sowie positive Erfahrungen an.
Diese mögen ihm großen Aufschwung geben; indes ebenso in negativer Sinnhaftigkeit reagiert er akut, reale wie noch vermeintliche Fehlschläge treffen ihn hart und können ihn, rapider denn einen Erwachsenen, in eine Gemütsspäre des Lebensüberdrusses rücken, sh. ebenfalls Häufigkeit der Selbstmordhandlung.
Solcherlei verallgemeinernde Ungewissheit fördert vielmals ein maßloses Geltungsstreben wie noch ein Bedürfnis nach verzücktem Ich-Erleben.
In fester Verbindung mit der Ichfindung erfolgt die Ablösung von der vom Familienstamm. Sie geschieht, wie etliche Untersuchungen belegen, keinesfalls schlagartig, stattdessen gleichsam in Etappen. Die erste Emanzipationsstufe spielt sich sich im Kreis der Freizeitausformung, man verbringt jetzt seine Freizeit größtenteils bei Gleichaltrigen ebenso wie bestimmte Neigungen und Interessenschwerpunkte geformt werden. Die Identifikation mit den Wertauffassungen des Familienstamms, wie z. B. politische oder religiöse Meinungen, bleibt bestehen.
Ferner bei der Lösung persönlicher Herausforderungen hat die Familie noch eine elementare Funktionalität. Die Kongruenz von Meinungen und Wertauffassungen zwischen Erziehungsberechtigte und Kindern ist schichtgelenkt: Die Konformität ist generell besser in den mittleren wie auch oberen Sozialgesellschaftsschichten. Die Eltern der unteren Schichten erwirken es offenbar weniger gut, Anschauungen und Wertneigungen an ihren Nachwuchs zu vermitteln.
